Kürzlich ist der 2. Weltbericht der World Federation of The Deafblind (WFDB) erschienen. Er enthält unter anderem Daten von 36 Ländern zu Kindern mit Hörsehbehinderung im Alter von 2 bis 17 Jahren. Das erlaubt ein Gesamtbild für die beteiligten Länder.
Leider ist es so: Kinder mit Hörsehbehinderung sind vom Vorschulalter bis zur Sekundarstufe deutlich weniger in Bildungseinrichtungen als andere Kinder mit und sowieso ohne Behinderungen. Oder anders: Sie sind über alle Länder und Altersgruppen hinweg zu enormen 86% ausgeschlossen von Bildungsangeboten.
Entsprechend sind sie auch weitaus häufiger betroffen von verzögerter Entwicklung. Ihr Nachteil beginnt schon mit der Geburt: Sie werden deutlich weniger offiziell registriert als andere Kinder mit und sowieso ohne Behinderungen.
Die Situation in der Schweiz ist zwar besser, aber nicht gut. Zwei Studien vom letzten Jahr machen deutliche Hinweise darauf. Es gibt bei uns klar eine zu hohe Dunkelziffer von Kindern mit Hörsehbehinderung. Auch bei den erfassten Kindern scheint der spezifische Bedarf bei Hörsehbehinderung zum Teil nicht verstanden zu werden. Und ihre Bildungskarrieren sind verbunden mit wiederholten Entscheidungen, die auch falsch ausfallen können.
Zentral, auch für die WFDB, ist die Anerkennung von Hörsehbehinderung als eigenständige Behinderung. 1+1 ergibt hier mindestens 3. Die gleichzeitige Schädigung beider Fernsinne erlaubt, wenn überhaupt, nur eine sehr beschränkte Teil-Kompensation des einen Sinnes durch den anderen. Entsprechend brauchen die betroffenen Personen zwingend spezialisierte Unterstützung.
Die Tanne berät daher in der ganzen Schweiz. Wir sind seit über 50 Jahren spezialisiert auf prä-linguale Hörsehbehinderung.